Artikel von
Michael Kaindl

Buch schreiben mit Künstlicher Intelligenz / ChatGPT

Willkommen in der Zukunft des Schreibens – wo Maschinen die Arbeit erledigen und Autor|innen einfach nur noch ihren Kaffee schlürfen können.

Okay, das stimmt vielleicht nicht ganz (zumindest noch nicht ganz), aber mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz wie ChatGPT können Autor|innen tatsächlich und auch heute schon schneller, effizienter und kreativer schreiben.

Ich spare mir an dieser Stelle die philosophischen und wahlweise begeisterten oder angstbehafteten Betrachtungen, die die KI momentan im Allgemeinen und ChatGPT insbesondere bei Autor|innen hervorruft.

Tatsache ist: Es gibt die KI und sie wird bleiben. Dazu kommt, dass sie auch heute schon mächtiger ist, als sich das viele vorstellen können.

Wer sich dazu auch nur ansatzweise ausmalen kann, was exponentielles Lernen bedeutet, kann in etwa abschätzen, dass wir momentan einem historischen Moment beiwohnen. Vergleichbar mit dem Moment als die ersten Flugzeuge abhoben nachdem man jahrhundertelang davon ausgegangen war, dass es für den Menschen unmöglich ist, zu fliegen. Auch nicht mit Hilfe von Maschinen.

Die Umwälzungen durch die KI werden ähnlich groß sein, wie bei allen bahnbrechenden und historischen Neuerungen. Das Schreiben von Büchern ist dabei ein Bereich, der eher früher als später und sehr weitgehend von der KI beeinflusst werden wird. Das zeigen Tools wie ChatGPT schon heute.

Ob Sie einfach nur nach Ideen suchen, sich Outlines entwerfen oder probeweise ganze Kapitel schreiben lassen – die Technologie ist heute schon ein mächtiges Werkzeug, um Sie bei Ihrem kreativen Prozess zu unterstützen.

Wichtig sind dabei die Begriffe „mit Hilfe von“ und „unterstützen“. Es geht also darum, sich von der KI beim Schreiben helfen, nicht die ganze Arbeit von ihr machen zu lassen. Denn zumindest im Moment ist die KI noch nicht soweit, komplette und gute Bücher selbstständig zu verfassen. Aber man sollte sich als Autor|in keinen Illusionen hingeben, dass das noch lange so bleibt.

Im Folgenden betrachten wir zunächst mal, wie ChatGPT und ähnliche Tools uns bei der Erstellung von Inhalten bereits heute helfen können.

1. Was ist KI / Künstliche Intelligenz und was ist ChatGPT?

Künstliche Intelligenz (KI) bezieht sich auf die Fähigkeit von Maschinen, intelligente Entscheidungen zu treffen, die sonst von Menschen getroffen werden. Diese Technologie wird immer besser und hat in den letzten Jahren in vielen Bereichen, einschließlich der Schreibbranche, Einzug gehalten.

ChatGPT ist ein Beispiel für eine solche KI-Technologie. Es handelt sich um ein System, das auf Basis von maschinellem Lernen natürliche Sprache verarbeiten kann, um menschenähnliche Antworten auf Fragen und Anfragen zu generieren.

Das System kann auch verwendet werden, um Texte zu schreiben, die auf Ihren Eingaben und Vorgaben basieren.

2. Wie funktioniert ChatGPT beim Schreiben eines Buches?

Beim Schreiben eines Buches kann ChatGPT auf verschiedene Arten eingesetzt werden. Eine Möglichkeit ist, das System als kreativen Impulsgeber zu nutzen.

Sie können beispielsweise eine Überschrift oder ein Thema eingeben, auf dessen Basis ChatGPT einen Textvorschlag generiert. Dieser Vorschlag kann als Grundlage für den weiteren Schreibprozess dienen, indem Sie den Text anpassen oder erweitern.

Dieser Artikel ist übrigens genau so entstanden: Das Briefing war von mir, der Rohtext stammt von ChatGPT, die Überarbeitung habe wiederum ich gemacht. Alles in Allem eine 50:50 Arbeit.


Eine weitere Möglichkeit ist, ChatGPT als Schreibassistent|in zu nutzen. In diesem Fall geben Sie eine Idee oder einen Absatz ein und das System generiert automatisch einen Folgeabsatz. So können Sie den Schreibfluss aufrechterhalten und die Schreibgeschwindigkeit erhöhen.

3. Vorteile des Schreibens mit ChatGPT

Ein wichtiger Vorteil des Schreibens mit ChatGPT ist die Zeitersparnis. Da Texte automatisch generiert werden, kann der Schreibprozess deutlich beschleunigt werden.

Beispiel: Das Schreiben dieses Artikels dauerte nur rund 50% der üblichen Zeit, die ich inkl. Recherche und Schreiben ohne ChatGPT benötigt hätte.

Außerdem kann ChatGPT Ihnen dabei helfen, Schreibblockaden zu überwinden und neue Ideen und Perspektiven zu generieren.

Ein weiterer Vorteil von ChatGPT ist die Möglichkeit, die Qualität des Textes zu verbessern. Das System kann Ihnen dabei helfen, Grammatik- und Rechtschreibfehler zu vermeiden und Ihren Schreibstil zu verbessern. Darüber hinaus kann ChatGPT auch die Kohärenz und Konsistenz eines Textes verbessern.

Kann, muss aber nicht. Denn – und darauf wird auch auf der Startseite von ChatGPT explizit hingewiesen – das System ist nicht fehlerfrei. Das gilt insbesondere für Zahlen, Daten und Fakten, aber eben auch für Grammatik, Rechtschreibung und Stil.

4. Herausforderungen beim Schreiben mit ChatGPT

Trotz aller Vorteile gibt es auch Probleme beim Schreiben mit ChatGPT. Eine Herausforderung ist, dass die Technologie – wie oben bereits geschrieben – fehlerhafte Texte ausspucken kann. Umso wichtiger ist es, sich bewusst zu sein, dass KI lediglich ein Werkzeug ist und weder die Kreativität, noch das Wissen von Autor|innen ersetzen kann.

Ein weiteres Problem beim Schreiben mit ChatGPT ist, dass das System menschliche Ideen und Emotionen nicht vollständig erfassen kann. Deshalb kann es schwierig sein, komplexe oder emotionale Themen mithilfe von KI-Technologie zu vermitteln.

5. Wie kann ChatGPT beim Veröffentlichen eines Buches eingesetzt werden?

ChatGPT kann nicht nur beim Schreiben eines Buches, sondern auch bei dessen Veröffentlichung eingesetzt werden. Eine Möglichkeit ist, das System zur Erstellung von Buchbeschreibungen oder Klappentexten zu nutzen. Die Technologie kann dabei helfen, eine kurze, prägnante Zusammenfassung des Buchinhalts zu erstellen, die potenzielle Leser|innen anspricht.

Eine weitere Möglichkeit ist – zumindest laut ChatGPT selbst – seine Nutzung für die Generierung von Buchbewertungen und Feedback. Angeblich kann das System basierend auf einer Vielzahl von Datenquellen wie Bestsellerlisten, Leserfeedback und Rezensionen automatisch Bewertungen zu einem Buch generieren. Diesen Teil werde ich demnächst noch testen.

6. Fazit: Die Zukunft des Schreibens mit Künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz wird in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle beim Schreiben und Veröffentlichen von Büchern spielen. ChatGPT und andere KI-Technologien können dabei helfen, den Schreibprozess zu beschleunigen, die Qualität der Texte zu verbessern und neue Ideen und Perspektiven zu generieren.

Allerdings sollte man sich bei der Arbeit damit immer vor Augen halten, dass die KI-Technologie nicht perfekt ist und dass der Mensch immer noch eine wichtige Rolle beim Schreibprozess spielt. Autor|innen sollten sich darauf konzentrieren, KI-Technologie als Werkzeug zur Unterstützung ihrer Kreativität zu nutzen, anstatt sie als Ersatz für menschliche Fähigkeiten zu betrachten.

All das gilt nur für den Moment. Die KI wird exponentiell, d.h. in für uns Menschen atemberaubender Geschwindigkeit dazulernen und was das in 1, 10 oder 20 Jahren bedeutet, weiß momentan noch niemand sicher. Aber wir könnten ja mal ChatGPT fragen:

Frage an ChatGPT
Wie wird die Zukunft von Buchautoren in 1, 10 oder 20 Jahren mit künstlicher Intelligenz aussehen?

Antwort von ChatGPT (unkorrigiert)
Es ist schwierig, die genaue Zukunft der Buchautoren mit künstlicher Intelligenz (KI) vorherzusagen, da es viele Faktoren gibt, die dies beeinflussen können. Hier sind jedoch einige mögliche Entwicklungen:

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In 1 Jahr:
Es ist unwahrscheinlich, dass KI in der Lage sein wird, vollständige Bücher zu schreiben, die von den Lesern als vollwertige Werke angesehen werden. Es ist jedoch möglich, dass KI-Tools und -Software zunehmend von Autoren verwendet werden, um bei der Planung, Organisation und Bearbeitung ihrer Werke zu helfen. KI-gestützte Textgeneratoren können auch vermehrt bei der Erstellung von Kurzgeschichten oder Gedichten eingesetzt werden.

In 10 Jahren:
Es ist denkbar, dass KI in der Lage sein wird, bestimmte Arten von Büchern zu schreiben, die sehr formelhaft sind, wie z.B. Anleitungen oder wissenschaftliche Artikel. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass KI den kreativen Prozess vollständig ersetzen kann, der oft notwendig ist, um vollwertige Romane oder Sachbücher zu schreiben. Es ist auch möglich, dass KI-basierte Tools wie Textgeneratoren oder Story-Ideen-Generatoren zunehmend von Autoren genutzt werden, um ihre Kreativität und Effizienz zu steigern.

In 20 Jahren:
Es ist möglich, dass KI-basierte Autoren so weit fortgeschritten sein werden, dass sie in der Lage sind, vollwertige Romane und Sachbücher zu schreiben, die von den Lesern als ebenso gut wie von menschlichen Autoren verfasste Werke angesehen werden.

Die Verwendung von KI-Tools könnte in der Branche zum Mainstream werden, da sie eine schnelle, effiziente und kostengünstige Möglichkeit bieten könnten, Bücher zu produzieren. Möglicherweise werden auch spezialisierte KI-basierte Autoren-Agenturen entstehen, die Bücher für verschiedene Verlage produzieren.

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Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass KI keine menschliche Kreativität, Erfahrung, Emotionen oder Kulturverständnis haben kann und es ist unwahrscheinlich, dass KI vollständig menschliche Autoren ersetzen kann. Es ist daher wahrscheinlicher, dass KI-basierte Autoren als Unterstützung für menschliche Autoren dienen, anstatt sie vollständig zu ersetzen.

Ich teile diese Ansichten und nutze KI / ChatGPT heute schon als nützliches Tool. Wie bereits gesagt ist dieser Artikel in Arbeitsteilung mit ChatGPT entstanden.

Bei meinen Coachings für Autor|innen kommt die KI bei folgenden Aufgaben zum Einsatz:

  • Ideen-/Themenfindung
  • Inhaltsstruktur / Outline
  • Detaillierte Recherchen zum Buch-Thema
  • Formulierung von Antithesen zur Erweiterung des inhaltlichen Horizonts
  • Generierung von themenspezifischen Fragen, die die Autorin / der Autor per Diktat beantworten kann (das ‚Abtippen‘ und ‚Geradeziehen‘ des Textes erfolgt wiederum KI-gestützt)

… und diese Liste wird in nächster Zeit sicher noch schnell wachsen

Über den Autor:

Michael Kaindl ist Autor des Amazon-Bestsellers Buch schreiben - mit System zum Bestseller (zusammen mit Jeannette Zeuner) und hat zahlreiche weitere Bücher als Autor, Ghostwriter und unter Pseudonym geschrieben und veröffentlicht. Neben seiner Autoren-Tätigkeit arbeitet er als Coach und Mentor für andere Buchautor|innen und ist Gastdozent am Lehrstuhl für Psychologie der TU München.
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Ich bin Autor des Amazon-Bestsellers Buch schreiben - mit System zum Bestseller (zusammen mit Jeannette Zeuner) und habe in meiner Laufbahn über 20 Bücher als Autor, Ghostwriter und unter Pseudonymen geschrieben und veröffentlicht (Stand 2024).

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