Buch veröffentlichen – was ist der beste Weg
Bei der Veröffentlichung eines eigenen Buches gibt es mehrere mögliche Wege, die sich jedoch im Ergebnis ziemlich stark unterscheiden können.
Um Ihnen eine optimale Entscheidungsgrundlage für Ihr Buch zu geben, haben wir in diesem Artikel die wichtigsten Arten zusammengestellt, wie Sie Ihr Buch veröffentlichen können.
Wir gehen dabei davon aus, dass das Manuskript Ihres Buches bereits fertig ist.
Einen Verlag finden
Der klassische Weg, wie Bücher früher fast ausschließlich veröffentlicht werden konnten:
Man schickt sein Buch-Manuskript an diverse Verlage, ‚verkauft‘ die Buchrechte an einen dieser Verlage, der das Buch anschließend veröffentlicht und vermarktet.
WENN Sie einen Verlag finden!
Dieser Weg fällt jedoch für die meisten (noch) unbekannten Autor|innen flach, weil sie schlicht keinen Verlag finden, der ihr Buch veröffentlichen würde.
Und selbst wenn, sind die Konditionen in der Regel so schlecht, dass Self-Publishing in jedem Fall eine interessante Alternative ist.
Nicht umsonst gehen heute selbst etablierte Autor|innen diesen Weg – auch wenn sie bereits einen Verlagsvertrag haben oder bekommen könnten.
Der Grund ist relativ einfach:
In Zeiten des Self-Publishing sind die meisten der ursprünglichen Verlagsarbeiten, wie Lektorat, Buch setzen, Buch drucken lassen, Buch veröffentlichen etc. – kostenlos oder günstigst einzukaufen (siehe unsere Dienstleistungen).
Was bleiben würde, ist die Vermarktung. Hier könnte ein Verlag ein Buch tatsächlich voranbringen, wenn – tja wenn er denn diese seine Aufgabe wahrnehmen würde.
Für unbekannte Autor|innen meist ein schlechtes Geschäft
Die Realität sieht jedoch zumindest für unbekannte Autor|innen so aus, dass der Verlag sämtliche Verwertungsrechte verlangt, das Buch auch veröffentlicht, danach jedoch wenig bis nichts für die Vermarktung tut.
Viele unbekannte Autor|innen, die tatsächlich einen Verlagsvertrag ergattert haben, finden sich also in einer Zwickmühle wieder:
- Wenn sie wollen, dass Ihr Buch verkauft wird, müssen Sie – genau wie beim Self-Publishing – selbst aktiv werden.
- Der Verlagsvertrag lässt Ihnen aber in der Regel nur marginale Tantiemen (je nach Buchgattung 5-10% vom Netto-VK, was in der Regel oft unter 1 EUR je Buch ergibt). Zum Vergleich: Bei einem Self-Publishing-Buch ist die Tantieme in der Regel um das 5-10-fache (!) höher.
- Da sie die Rechte an den Verlag abgetreten haben, können Sie ihr Buch auch nicht direkt – z.B. als PDF-Download auf Ihrer Homepage vertreiben.
Fazit: Unter dem Strich haben (noch) unbekannte Autoren|innen bei der Veröffentlichung in einem Buchverlag wenige bis keine Vorteile gegenüber dem Self-Publishing, aber den Nachteil erheblich niedrigerer Tantiemen.
Kurz gesagt ist eine Verlagsveröffentlichung nur dann sinnvoll, wenn für Sie die Außenwirkung Ihres Buches sehr viel wichtiger ist, als der Verkaufserfolg und die Tantiemen. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn Sie als Coach|in, Berater|in, Speaker|in etc. Ihr Buch in erster Linie als ‚dicke Visitenkarte‘ nutzen wollen.
In diesem Fall macht sich ein angesehener (!) Verlagsname auf dem Cover natürlich gut. Die Betonung liegt dabei auf ‚angesehener Verlagsname‘, denn unbekannte Miniverlage oder gar ein Zuschusskosten-Verlag sind fast immer eine schlechte Wahl, weil sie meistens die Nachteile beider Welten auf sich vereinen.
Spätestens dann, wenn Ihnen der Verkaufserfolg Ihres Buches und die Tantiemen wichtig sind, sollten Sie sich die Möglichkeiten des Selfpublishing sehr genau ansehen. Außerdem gibt es heute Mischformen, bei denen Sie de facto zwar selbst publizieren, auf dem Buch jedoch dennoch ein wohlklingender Verlagsname steht (Bsp. Tredition-Verlag).
Falls jedoch die klassische Verlagsveröffentlichung für Ihr Buch tatsächlich der beste Weg ist, sollten Sie diesen Weg zumindest versuchen. Einen renommierten Verlag für Ihr Buch zu finden ist zwar alles andere als einfach, aber auch nicht unmöglich. Der Schlüssel dazu ist ein wirklich aussagekräftiges Exposé. Dies zusammen mit Ihnen zu erstellen ist Teil unserer Autor|innen-Coachings.
Frage meines Mentoring-Kunden Linus:
Hallo Michael, darf ich dich noch etwas fragen? Ich habe von einem nicht allzu bekannten Verlag ein Angebot bekommen, mein Buch in das Verlagsprogramm aufzunehmen. Dafür habe ich einen Standard-Vertrag erhalten, den ich noch verhandeln könnte (siehe File anbei).
Was meinst du? Ich bin da überfragt, ob das die bessere Lösung ist oder ob ich doch besser selber verlegen soll. Könntest du mir einen Rat geben?
Meine 1. Antwort:
Hallo Linus,
ich darf und will keine Rechtsberatung machen und habe den Vertrag auch nicht komplett gelesen, aber ich bin bereits am 1. Punkt hängengeblieben:Rechtseinräumung Der Autor überträgt dem Verlag für die Dauer des gesetzlichen Urheberrechts einschließlich etwaiger Schutzfristenverlängerungen ab Erscheinen des Werks räumlich und inhaltlich unbeschränkt die ausschließlichen und exklusiven Nutzungsrechte in allen bekannten und unbekannten Nutzungsarten.
Ich würde als Autor keinen Vertrag mehr unterschreiben, bei dem ich die „ausschließlichen und exklusiven Nutzungsrechte“ abtrete. Das bedeutet nämlich, das was es sagt – der Verlag allein darf Dein Buch verwerten.
Viele Grüsse, Michael
Rückfrage von Linus:
Hallo Michael
Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Was wäre denn die Alternative? Ich nehme nicht an, dass ein Verlag seine Kraft für eine Publikation einsetzt, für die er keine Rechte hat, oder?Vielen Dank und lieber Gruss
Linus
Meine 2. Antwort
Hallo Linus,
WENN ein Verlag seine Kraft für eine Publikation einsetzt, könnte man darüber sprechen. Die Praxis sieht zumindest bei unbekannten Autoren so aus, dass Verlage zwar alle Rechte nehmen, aber nicht viel zur Vermarktung beitragen (= das bleibt wie beim Selfpublishing dem Autor überlassen, nur zu wesentlich kleineren Tantiemen).Im übrigen bekäme der Verlag ja Rechte – nur halt keine exklusiven. D.h. WENN er seine Kraft für eine Publikation einsetzt, hat er auch etwas davon. Und wenn nicht, bist Du zumindest nicht blockiert.
Generell macht ein Verlagsvertrag in meinen Augen heute nur dann Sinn, wenn Dir als Autor der Name eines renommierten Verlages (wozu ich den von Dir genannten Verlag nicht zähle) auf dem Cover wichtig ist und der Verdienst nicht.
Ich coache z.B. aktuell eine Autorin, die einen Verlagsdeal mit einem wirklich renommierten Verlag hat, der wie gehabt allerlausigste Tantiemen vorsieht. Aber sie sagt, dass ihr der Verkaufserlös ihres Buches völlig egal ist, ihr kommt es nur auf die Außenwirkung an. Denn ihr Geld verdient sie mit ihren Coachings und das Buch soll nur ihr Ansehen in der Branche heben.
Dann und in meinen Augen nur dann macht ein Verlagsvertrag auch für Autor|innen Sinn.
Viele Grüße
Michael
Self-Publishing und Print-on-Demand
Im vorangegangenen Punkt haben wir den klassischen Weg bei der Veröffentlichung eines Buches skizziert:
Buch schreiben > Exposé oder Manuskript an Verlage und Agenten senden > monatelang auf eine Antwort warten, um dann zahlreiche Absagen zu erhalten > wenn doch ein Verlag gefunden wird, sind die Konditionen für Autor|innen meist extrem schlecht.
Self-Publishing ist für unbekannte Autor|innen meist besser
Aus diesem Grund gehen immer mehr Autor|innen den Weg des Self-Publishing. Interessanterweise auch immer mehr Autor|innen, die bereits einen Verlagsvertrag haben oder hatten.
Self-Publishing ist heute für viele Veröffentlichungen noch unbekannter Autor|innen der beste Weg.
Hier übernimmt ein sogenannter Print-on-Demand- / Books-on-Demand- oder Distributions-Dienstleister die gesamte Abwicklung der Veröffentlichung, Distribution und Abrechnung Ihres Buches.
Die Veröffentlichung kann dabei als eBook und als gedrucktes Hardcover und Paperback-Buch erfolgen und die Tantiemen sind in der Regel um ein Vielfaches höher, als bei einer Veröffentlichung mit einem Verlag.
Die wesentlichen Vorteile des Self-Publishing sind:
Keine frustrierende Verlagssuche:
Sie müssen nicht warten, bis Sie von einem Verlag entdeckt oder angenommen werden und sparen sich die meist ohnehin vergebliche Mühe und den Zeitaufwand, Ihr Exposé oder Manuskript an unzählige Verlage zu senden.
Schneller:
Sie können Ihr Buch wesentlich schneller veröffentlichen, denn ein Verlag benötigt das fertige Manuskript bis zu einem Jahr (!) vor dem Erscheinen.
Im Self-Publishing erscheint Ihr Buch innerhalb von 2-3 Wochen nachdem Sie Ihr Manuskript fertiggestellt haben.
Volle inhaltliche Kontrolle:
Sie bestimmen den Inhalt selbst und niemand streicht Ihnen ungefragt die Hälfte des Manuskriptes zusammen.
Auf ein gutes Lektorat sollten Sie zwar auch beim Self-Publishing nicht verzichten, aber Sie haben immer das letzte Wort.
Mehr Verdienst:
Sie können eine wesentlich höhere Marge erzielen als bei einer Veröffentlichung über einen klassischen Verlag, denn mit Verlagsvertrag erhalten Sie nur magere 5–10 % vom Netto-Verkaufspreis.
Beim Self-Publishing können Sie den Verkaufspreis und Ihre Marge selbst bestimmen.
Beispiel:
Bei einem vom Verlag bestimmten Ladenpreis von z.B. 14,90 EUR erhalten Sie als Autor|in netto nur ca. 1 EUR pro Buch.
Wenn Sie Ihr Buch zum selben Preis selbst verlegen, bleiben Ihnen je nach Umfang 5–6 EUR je Buch.
Direktere Vermarktung:
Sie haben direkten Einfluss auf den Verkauf und das Marketing und können die Buchvermarktung selbst steuern.
Das ist ein großer Vorteil, denn in der Regel sollten Sie Ihre Zielgruppe viel besser kennen, als Verlage, die viele Bücher veröffentlichen und nicht jedem einzelnen Buch die gleiche Aufmerksamkeit schenken können bzw. bei unbekannten Autor|innen ihren Marketingpflichten oft gar nicht nachkommen.
Kein Risiko:
Self-Publishing ist ohne Risiko, denn Dank der Print-on-Demand-Technologie wird jedes Buch erst verkauft und dann gedruckt. Das Auflagenrisiko ist gleich Null.
Sollte Ihr Buch wider Erwarten keinen Erfolg bei den Lesern haben, ist es zwar schade um Ihre für das Schreiben aufgewendete Zeit, aber Sie haben zumindest kein Geld für einen Auflagendruck verloren.
Bessere Kontrolle über die Verwertung:
Ein wesentlicher Vorteil beim Self-Publishing zum Schluss:
Sie behalten – wenn Sie es richtig machen – eine wesentlich bessere Kontrolle über Ihre Rechte am Buch!
Beispiel:
Wenn Sie alle Verwertungsrechte an Ihrem Buch für alle Arten der Veröffentlichung an einen Verlag abtreten (was bei Verlagsverträgen in der Regel der Fall ist), dürfen Sie Ihr eigenes Buch nicht einmal mehr selbst per Download auf Ihrer Homepage verkaufen.
Das gilt im übrigen auch für Arten der Veröffentlichung, die der Verlag gar nicht anzubieten gedenkt – zum Beispiel eine Audiobook-Version.
Zuschusskosten-Verlage
Eine Besonderheit sind sogenannte ‚Zuschussverlage‘, die von Ihnen als Autor|in Druckkostenzuschüsse oder Ähnliches für die Veröffentlichung Ihres Buches verlangen. Schon dieser Begriff ist irreführend, denn diese „Verlage“ bedienen sich selbst meist der Print-on-Demand-Technik und drucken also gar keine Auflage, für die ein Zuschuss gerechtfertigt wäre.
Kurz gesagt vereinen sie die Nachteile aller möglichen Formen der Veröffentlichung:
Ihre Tantiemen sind meist ebenso niedrig, wie bei einem klassischen Verlagsvertrag, Sie haben aber meist Vorkosten in Höhe von mehreren Tausend EUR zu tragen und Marketingaktivitäten finden ebenfalls nicht statt.
Deshalb: Finger weg von Zuschussverlagen
PDF-eBook selbst veröffentlichen
Bei dieser Art der Veröffentlichung vermarkten Sie Ihr Buch ausschließlich als eBook und über eigene Kanäle (Webseite, Newsletter, Facebook, Youtube, Twitter etc.).
Die Tantiemen sind dabei in der Regel spürbar höher, als bei allen anderen Arten der Veröffentlichung, aber die gesamte Marketinglast liegt ebenfalls bei Ihnen.
Diese Vorgehensweise ist also nur empfehlenswert, wenn Sie bereits über entsprechende Vertriebs-Kanäle verfügen.
Kalkulationsbeispiel:
Wenn Sie ein Ratgeber-Buch mit 160 Seiten zum Preis von 17,80 für die Taschenbuch- und 9,99 für die eBookausgabe anbieten, erhalten Sie bei einem klassischen Print-on-Demand-Anbieter rund 6 EUR netto je Taschenbuch und ca. 4 EUR je eBook.
Wenn Sie das selbe Buch nun als PDF direkt von Ihrer Homepage verkaufen (ebenfalls für 9,99), bleiben Ihnen fast 7 EUR je eBook.
Diese Vertriebsform eignet sich immer dann, wenn Sie bereits über eine gewisse Lesergemeinde verfügen.
Das kann in Form einer gut besuchten Internetseite, Newsletterliste, Facebook-Fanpage, eines Youtube-Channels oder Twitter-Kanals sein.
Als Produkte sind insbesondere ebook-affine Themen und solche, die sich gut mit Zusatz-Leistungen, wie Beratung, Videos, Audio-Dateien etc. kombinieren lassen.
Beispiel:
Unser Buch Luzides Träumen vermarkten wir ausschließlich auf diesem Weg und wir haben es außerdem mit 2 Audio-Dateien und einem Videokurs kombiniert.
Dieser Umfang rechtfertigt auch einen wesentlich höheren Preis, als er für ein eBook allein erzielbar wäre.
Musterlink: www.luzides-träumen.com
Verlag gründen + Buch drucken
Nur der Vollständigkeit halber wollen wir noch eine weitere Möglichkeit ansprechen, wie Sie Ihr Buch veröffentlichen können.
Sie spielt jedoch in der Praxis keine oder eine nur untergeordnete Rolle: Die Gründung eines eigenen Verlages mit Eigendruck und –distribution.
Bei dieser Variante werden Sie selbst zum Verlag und kümmern sich um alle Arbeiten, die zur Veröffentlichung eines Buches notwendig sind.
Diese beinhalten u.a. die Beantragung von ISBN-Nummern, die Meldung bei der Deutschen National-Bibliothek, den Druck, die Distribution, Vermarktung, Abrechnung und und und
Sie merken schon warum dieser Weg heute eher ein Randdasein fristet:
Er ist die wahrscheinlich teuerste und dabei uneffektivste Variante von allen und wirklich nur empfehlenswert, wenn Sie viel Geld und Zeit übrig haben.
Fragen + Antworten zur Veröffentlichung
Für eine gute Entscheidung, wie und wo Sie Ihr Buch veröffentlichen sollten, müssen zunächst ein paar wichtige Fragen geklärt werden:
1. Warum möchten Sie ein Buch veröffentlichen / was wollen Sie damit erreichen?
Möchten Sie durch ein Ratgeber- oder Sachbuch Ihren Expertenstatus dokumentieren, um damit Ihr Kerngeschäft zu unterstützen?
Möchten Sie durch den Verkauf Ihrer Bücher ein passives Einkommen aufbauen?
Möchten Sie ganz einfach ein Buch schreiben, weil es „in Ihnen ist und raus will“ oder um sich etwas von der Seele zu schreiben?
2. Zu welchem Genre soll Ihr Buch gehören und was ist das Buchthema?
Empfehlenswerte Kanäle für die Veröffentlichung unterscheiden sich zum Teil erheblich – je nachdem ob Sie ein Ratgeber-, Fach- oder Sachbuch, einen Roman, ein Kinderbuch, Ihre Biografie oder oder oder veröffentlichen wollen.
3. Benötigen / möchten Sie eine ISBN für Ihr Buch?
Auch wenn eine ISBN-Nummer Ihrem Buch erhebliche Vorteile im Buchhandel verschafft – sie ist nicht verpflichtend. Insbesondere wenn Sie Ihr Buch als PDF-eBook über eigene Kanäle vermarkten, ist eine ISBN meist unnötig. Nähere Informationen zur ISBN-Nummer finden Sie HIER.
4. Möchten Sie unter Ihrem eigenen Namen oder unter Pseudonym veröffentlichen?
Diese Frage beeinflusst sowohl die Art der Veröffentlichung, als auch die möglichen Kanäle, denn es gibt auch bei Büchern eine Impressumspflicht. Nähere Informationen zum Thema ‚Veröffentlichen unter Pseudonym‘ finden Sie HIER.
5. Wollen Sie Ihr Buch nur als eBook oder auch als gedrucktes Buch veröffentlichen?
Angesichts der Tatsache, dass eBooks – anders als gefühlt und öffentlich wahrgenommen – immer noch ein Schattendasein fristen (Ihr Anteil liegt im deutschsprachigen Raum unter 5% – siehe dazu ), ist unsere Empfehlung ganz klar: Immer beides anbieten.
Insbesondere wenn sich Ihr Buch auch als Geschenk eignet, sollten Sie diese Verkäufe mitnehmen und eine gedruckte Version anbieten (denn es werden nur sehr wenige eBooks verschenkt).
Nur wenn es sich um ein Thema handelt, das die Leser nicht so gerne öffentlich lesen (Gesundheit, Erotik etc.), kann man über eine Nur-eBook-Strategie nachdenken.
Beispiele:
– Unser Buch zum Thema ‚Hochbeete‘ hat ein großes Geschenkpotenzial (das wir durch das quadratische Format noch unterstützen). Hier war die Druckversion ein MUSS.
– Etwas anders verhält es sich bei unserem Buch Akne und Pickel erfolgreich loswerden. So ein Buch legt man nicht gerade auf den Teetisch.
Hier könnte man also nur ein eBook anbieten (Der Vollständigkeit halber: Wir haben es getestet, aber auch von diesem Buch werden fast ausschließlich gedruckte Ausgaben verkauft).
6. Welche Sprachräume / Märke wollen Sie erreichen? Nur deutschsprachig oder (auch) andere?
Wenn Sie zum Beispiel ein Buch in englischer Sprache veröffentlichen möchten, sollten Sie auch entsprechende Distributionskanäle wählen.
Nicht alle Print-on-Demand-Dienstleister sind international gleich aufgestellt, auch wenn das auf ihren Webseiten so dargestellt wird.
Wie beim Thema Verwertungsrechte liegt auch hier der Teufel im Detail und es muss entsprechend genau hinterfragt werden, wo die Bücher tatsächlich verfügbar sein werden.
7. Verfügen Sie über eigene Zugänge zu Ihrer Leserzielgruppe?
Haben Sie eine eigene Internetseite, eine Newsletterliste, eine Facebook-Fanpage, einen Youtube-Channel oder Twitter-Kanal – jeweils mit einer mindestens 4-, besser 5-stelligen Zahl an Fans, Abonnenten, Followern, über die Sie Ihr Buch auch direkt verkaufen könnten?
8. Wieviel Zeit und Lust haben Sie, Distribution und Vertrieb selbst zu erledigen?
Zugegeben eine eher rhetorische Frage, aber dennoch wird der Aufwand für Vertrieb und Verwaltung rund um die Veröffentlichung eines Buches oft unterschätzt.
Wir wissen von was wir sprechen, denn wir haben es getestet – Eigenverlag mit allem Drum und Dran vs. Veröffentlichung über Print-on-Demand-Dienstleister.
Unser Fazit: Die Kostenvorteile beim Eigenverlag wiegen die Mehrarbeit auch nicht annähernd auf. Auch dann nicht, wenn Sie viele Bücher veröffentlichen.